Die Neugestaltung des Schillerplatz-Areals ist eines der wichtigsten - wenn nicht das wichtigste städtebauliche Projekt der Stadt Iserlohn. Hier findet ihr, finden Sie aktuelle Informationen zu unserer Haltung und unseren Aktivitäten bei diesem Thema. Wir freuen uns über Feedback und Anregungen unter Kontakt!


"Es ist das wahrscheinlich bedeutendste städtebauliche Projekt, über das wir alle im Laufe unserer lokalpolitischen Tätigkeit zu entscheiden haben. Wir reden hier nicht über die Auswirkungen auf 10 oder 15, sondern eher über die nächsten 50-70 Jahre", stellte Fraktionsvorsitzender Nils Koschinsky zu Beginn der Beratungen heraus. Die Fraktion der FDP Iserlohn hat sich in den vergangenen Wochen in jeder Sitzung und zahllose Stunden mit dem Nutzungskonzept zur Neugestaltung des Schillerplatz-Areals beschäftigt. In einem gemeinsamen Antrag mit CDU, SPD, Bündnis90/Grüne, Wählergemeinschaft Iserlohner, Linke und UWG wurde der breite Konsens in den folgenden 16 Punkten fixiert und einstimmig auf den Weg gebracht.
Wichtig ist: Hier geht es um den Rahmen, um die Nutzung des Areals. Es ist keine Detailgestaltung. Zu der wird es unter anderem im angeregten Workshop kommen. Wir werden aber auch im weiteren Prozess auf die größtmögliche Bürgerbeteiligung drängen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, bei den weiteren Planungen zum Schillerplatz wie folgt zu verfahren:
1. Die Entwicklung einer Stadtbücherei neuen Typs im Sinne eines Medienzentrums mit Aufenthaltsqualität („dritter Ort“) am Schillerplatz wird fortgesetzt. Ein attraktiv gestaltetes, modernes Bibliothekskonzept, ergänzt um ein gastronomisches Angebot, soll einen Anziehungspunkt in der Innenstadt bilden. Die Größe einer modernen Stadtbücherei ist in Zusammenhang mit den tatsächlichen Bedarfen und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abzuwägen.
2. Der Standort für ein Bürgerbüro wird weiterverfolgt. Das Bürgerbüro soll nicht nur die Funktionen des bisherigen Einwohnermeldeamtes erfüllen, sondern eine Anlaufstelle für möglichst alle Anliegen und behördlichen Dienstleistungen bei verschiedenen Akteuren sein. Denkbar wären hier Leistungen des Märkischen Kreises sowie städtischer Gesellschaften. Die Umsetzung flexibler Arbeitsplatzkonzepte ist bei der weiteren Planung zu berücksichtigen.
3. Ergänzend zum Entwurf von AIP soll – ggf. in Verbindung mit dem Lebensmitteleinzelhändler/Vollsortimenter – die Möglichkeit zur Errichtung einer Markthalle geprüft werden. Die Verwaltung wird beauftragt verschiedene Organisationsformen hierfür zu prüfen und die Belange des Wochenmarktes auf dem Schillerplatz einzubeziehen.
4. Die sinnvolle und notwendige Schaffung von Wohnraum und die Durchführung von Veranstaltungen am Schillerplatz müssen sich vor allem unter dem Gesichtspunkt der Lärmimmissionen vertragen.
5. Der geplante Ratssaal soll im Rahmen einer multifunktionalen Nutzung (auch in Verbindung mit der Stadtbücherei) für verschiedene Anlässe und Zielgruppen im Sinne eines Bürgersaals geöffnet sein. Zur Förderung der politischen Diskussionskultur ist für Sitzungen der städtischen Gremien eine würdige und dialogische Form zu finden.
6. In den Planungen sind Räume für kleinere Kulturveranstaltungen, bspw. Jugend-Events oder Poetry Slams, in der Größenordnung für 200 bis 300 Personen zu berücksichtigen.
7. Generell ist auf einen flexiblen Innenausbau mit offenen, barrierefreien Konzepten zu achten.
8. Die Möglichkeit zur Erweiterung des Hotels wird weiterverfolgt. Der konzipierte „Schmiedeplatz“ soll im positiven Sinne (bspw. Außengastronomie) belebt werden.
9. Die im weiteren Verlauf zu planende Bebauung soll weniger kompakt als im Entwurf sein. Insbesondere zum Theodor-Heuss-Ring hin soll der Platz offener gestaltet werden. Die Verwaltung wird beauftragt, verschiedene Varianten für eine offenere Platzeinfassung (bspw. ein Tor) zu prüfen und vorzulegen.
10. Die später noch zu beratende Gestaltung des Schillerplatz-Areals soll insgesamt offener ausfallen und zum Verweilen einladen. Zu prüfen sind hier die Gestaltungselemente Grünflächen und Wasser sowie die Errichtung eines Kinderspielplatzes.
11. Die zu planenden Gebäude sollen mit möglichst wenig Beton, aufgelockerten Fassaden und Begrünung errichtet werden. Wasserspeicher und die Baustoffe Holz und Glas sollen zentrale Elemente sein. Eine klimaneutrale Bauweise sowie ein klima-neutraler Betrieb der Gebäude sind anzustreben.
12. Die im Entwurf von AIP berücksichtigte Kindertagesstätte am Schillerplatz-Areal wird nicht weiterverfolgt. Unabhängig davon ist der Bedarf an Kita-Plätzen im Innenstadtbereich zu berücksichtigen und die Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses umzusetzen.
13. Die Bereiche Außengastronomie und Handel sind in angemessener Weise zur Belebung des Platzes zu berücksichtigen.
14. Die Thematiken der verkehrlichen Erschließung unter Einbeziehung des Radverkehrs und eines Fahrradparkhauses sowie ein Nachnutzungskonzept für das Alte Rathaus sind weiterzuverfolgen.
15. Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Methoden vorzuschlagen, um bei der Umsetzung des Projektes – ggf. unter Hinzuziehung externer Experten – eine besondere architektonische Stadtplanung und gestalterische Qualität sicherzustellen.
16. Über die Fragestellung des Nutzungskonzeptes für den künftigen Schillerplatz hinaus sehen die antragstellenden Fraktionen die Notwendigkeit eines Workshops des Rates gemeinsam mit dem beauftragten Architekturbüro, in welchem die Fragen der Platzeinfassung, Größe des Platzes und seine Gestaltung sowie die Architektur der Gebäude und weitere Themen erörtert werden sollen. Die Verwaltung wird gebeten bis zum Winter 2022/2023 einen Workshop zu planen und zu organisieren.